Ein Brettchengewebe vom Kessel
Im Buch Hochdorf IV von Johanna Banck-Burgess wurden viele Textilfragmente aus dem Hochdorffund beschrieben (datiert ca. 550 - 500 vor Christus). Einzig von einem Brettchengewebe vom Kessel (TK 7C) gibt es nur eine Aquarellzeichnung von H.J. Hundt. Ansonsten scheint es vergangen zu sein.
Das hat aber niemanden abgehalten, Rekonstrukionsversuche zu machen.
Obwohl viele der aufwändigen Techniken aus Hochdorf mit ausgelassenem Einzug arbeiten, ist das hier wohl nicht der Fall.
Anhand der Zeichnung muss es sich bei dem Gewebe aus einer Kombination von Köpertechnik und Flottierung handeln.
This is a band from the cauldron cloth of Hochdorf dated ca. 550 - 500 bc. In all books I can only find the painting of H.J. Hundt but no furhter description.
In einem Kursus bei Marijke von Epen habe ich die Grundlagen gelernt. Nach ihren Vorgaben konnte ich das Muster nachentwickeln – an diesem Wochenende habe ich mehr über Brettchenweben gelernt, als in den Jahren zuvor.
Ursprünglich bestand die Borte wahrscheinlich aus Wolle, aber da ich nur viel zu dicke Wolle bekam, hatte ich mich entschieden, die Borte in Seide nachzuweben, allerdings mit leicht abweichenden Farben vom Original. Ist auf der Aquarellzeichnung von Hundt eine braune Borte mit naturfarbenen und blauen Mustern zu sehen, so geht man heute davon aus, dass der Braunton früher ein kräftiges Rot war.
Auch habe ich die Muster in einer anderen Reihenfolge gewebt, als es auf der Zeichnung der Fall war. Doch ansonsten habe ich mich an die Vorlage gehalten.
Inzwischen habe ich die Borte zu einem Gürtel verarbeitet.
Leider handelt es sich um ein Muster, an dem Personen Interesse haben, die nicht meine Zielgruppe sind. Da in der letzten Zeit zu viele Besucher nur auf dieser Seite gewesen sind und sich nicht für meine anderen Arbeiten interessiert haben, habe ich mich dazu durchgerungen, die Bildauswahl zu reduzieren.
Das Blech wurde von Christian Frey gefertigt. Vorlage für dieses Bronzeblech war das Gürtelblech aus dem Hügel 4 od. 9 (sehr ungenaue Fundbeschreibung) aus Asperg, Kr. Ludwigsburg.
Das Muster findet man in dem Buch des Keltenmuseum Heuneburg 'Bunte Tuche gleißendes Metall - Frühe Kelten der Hallstattzeit'
Literatur: