Tipps und Tricks

Broschieren

 
Das Broschieren ist eine Technik, bei der das Muster mit einem zusätzlichen Schussfaden, dem sogenannten Broschierfaden entsteht. Dadurch, dass dieser Faden über die eigentliche Brettchenweberei gehoben wird, entsteht das Muster.

Viele historische Borten haben deswegen zwei Musterebenen, die der Brettchenweberei und die der Broschierung.

Hier beschäftigen wir uns nur mit der Broschierung.

Die Kette der folgenden Borte ist auch im Original einfarbig gewesen.
Die Schärung ist bei dieser Borte abwechselnd 6 Brettchen S und 6 Brettchen Z, man kann das varieren. Finger weg vom einseitigen Schären (wenn man nur S oder nur Z aufkettet, dann verdreht sich die Borte, wenn man sie vom Webstuhl nimmt). Der Drehrhytmus verläuft immer in eine Richtung bis die Fäden so verdrillt sind, dass man wechseln muss (aber auch das kann individuell gestaltet werden).
 
Für die Kette kann man ein beliebieges Material nehmen. Für den Broschierfaden empfehle ich am Anfang ein 'fluffiges' Material wie Seide oder Wolle in einer Kontrastfarbe zum Grundgewebe (Gelb auf Weiß fällt einfach nicht auf). Ich persönlich arbeite nicht gerne mit Baumwolle oder Leinen als Broschierfaden, weil das Material nicht anschmiegsam genug ist. Das ist Gold- oder Silberlahn auch nicht, aber der 'Glitzereffekt' macht diesen Nachteil wieder wett. Probiert es aus, wenn ihr ein wenig Erfahrung mit dem Broschieren habt.
Der Broschierfaden sollte zudem ein wenig dicker sein, als das Material vom Grundgewebe. Hat man z.B. Wolle aufgezogen und broschiert mit Wolle sollte man den Faden doppelt nehmen.
 
Wenn am Webstuhl gewebt wird, muss darauf geachtet werden, dass die Kette nicht zu straff gespannt ist und man nach jeder Drehung das Gewebe hart anschlägt. Ansonsten sind die Broschierfäden zu weit auseinander.
 
Es gibt einige Tricks, damit ein broschiertes Band nicht nur einfach zu weben ist, sondern auch noch gut aussieht:

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Ich arbeite immer nach Anleitung, mit einem Magnetstreifen und einem Blech sorge ich dafür, dass ich nicht versehentlich in die falsche Reihe rutschen kann.

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Der unendliche Aufzug

Eine Technik, in der man nicht nur schnell, sondern auch ohne Verwirrung der Fäden eine Kette schärt.

Hier wird eine Kette für ein Köperband mit insgesamt 38 Brettchen geschärt.

 

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Einen großen Teil des Garns habe ich schon entsprechend auf den Rollen, aber ich muss noch eine Farbe umspulen. Eine lästige Vorarbeit, bevor man mit dem Aufketten beginnen kann.

Man benötigt: Garn (hier 4xblau, 4xrot, 4xgelb, 2x weiß), 38 Brettchen, 1 Webstuhl, 1 Schere und 1 Häkelnadel

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Der Einzug der Fäden in die Brettchen

Es gibt verschiedene Methoden, den Einzug der Fäden in die Brettchen zu beschreiben. Die bekannteste Methode ist der sogenannte S- und Z-Einzug.

Als S- und Z-Einzug wird die Richtung bezeichnet, wie die Fäden in die Brettchen geführt werden. Die Einzugsrichtung bestimmt bei vielen Mustern - neben dem richtigen Farbeinzug -das Aussehen der fertigen Bänder. Ein Brettchen, das in die falsche Richtung aufgezogen ist, kann die Wirkung des ganzen Bandes zerstören.

IMG 0280Der Ausdruck S und Z stammt aus der Wollverarbeitung. Es ist die Angabe der Spinn- oder Zwirnrichtung eines Fadens. Für bestimmte Stoffe sind die Drehrichtungen der Fäden sehr wichtig. Da man durch imaginäres Einzeichnen der Buchstaben jederzeit die Drehrichtung kontrollieren kann, hat sich dieser Ausdruck durchgesetzt.

 

Ähnlich funktioniert dies auch beim Brettchenweben. Nur gibt es hier zwei verschiedene Möglichkeiten, S und Z zu definieren.

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