von Dätgen
von Dätgen
Das Brettchengewebe vom Wagen
(Fundort: Hochdorf)
Es handelt sich hier um Teil eines Textilrestes vom Südwestrand des Wagens, das 10, x 10,0 cm groß war. Das brettchengewebte Fragment ist ca. 1,4 x 1,4 cm groß und es sind nur einige Stücke erhalten.
Man kann darauf die Rautenmusterung erkennen, doch ob und wie das Muster wiederholt wird, kann man anhand dessen nicht bestimmen.
Das Fragment aus Vestrum/Norwegen
Nichts, was ich einfach so nachweben würde.
Die Borte aus Blindheim
Das Band wurde 1934 bei der Ausgrabung eines Grabhügels bei Blindheim, Giske, co. Møre gefunden. In dem Hügel waren fünf Personen beerdigt worden, bei dreien wurden Textilien gefunden. Diese Textilien wurden damals nicht richtig konserviert und in einem lokalen Museum ausgestellt, bevor sie 1976 in das Historische Museum nach Bergen kamen. So sind sie jetzt in einem wesentlich schlechteren Zustand als 1934.
Es gibt außer dem Bild in 'Snartemofunnene' von Bjørn Hougen keine weiteren Veröffentlichungen über die Textilien aus den frühen Jahren.
Bei den drei Gräber mit den Textilien handelt es sich um ein Frauen-, ein Männer- und ein Kindergrab, die in das 4. Jhd. datiert sind. Das brettchengewebte Band ist aus dem Frauengrab.
Die Borte aus El Cigarralejo/Spanien
Das Gräberfeld in El Cigarreljo wurde bereits in den 1940ern Jahren ergraben. Bei den meisten Gräbern handelt es sich um Brandbestattungen, wo die Überreste in Urnen vergraben wurden. So auch das Grab 200. Deswegen ist es ein Glücksfall, dass es überhaupt noch Überreste gibt, die die Rekonstruktion der Borte ermöglichen. Auch wenn diese verkohlt sind, kann man oft genug erkennen.
Die Borte selbst ist im Vergleich zu vielen anderen unauffällig. Dabei ist sie eine der ganz wenigen Borten, die komplett aus Leinen gewebt wurde. Zusätzlich wurde sie aus sehr feinem Material gearbeitet. Sie ist eine Borte mit einem feinem Strukturmuster.
Die Borte vom Prachtmantel aus dem Vehnemoor
1880 wurden im Vehnemoor beim Torfgraben eine Bronzeschale und viele Textilfragmente geborgen. Insgesamt waren es 29 Fragmente eines sog. Prachtmantels (nach Definition von Karl Schlabow hat ein Prachtmantel eine mehrfarbige brettchengewebte Kante von mehr als 100 Brettchen).
Die Bronzeschale ist ins 2. Jhd. datiert worden, aber es gibt keine C-14 Analyse der Textilien. Im Gegensatz zu Karl Schlabows ursprünglicher Annahme, dass die Borte zusammen mit dem Stoff gewebt wurde, ergaben spätere Untersuchungen von Susan Möller-Wiering und Lise Raeder Knudsen, dass die Borte nachträglich angebracht wurde.
Die ursprüngliche Breite des Mantels ist nicht bekannt.
Die Borte vom Thorsberger Prachtmantel
Im Jahr 1860 - 1861 barg Conrad Engelhardt in Thorsberg (25 km südöstlich von Flensburg) über 1300 Stücke aus dem Moor.
Ursprünglich wurden die Funde anhand der Metalle ins 4. - 5. Jhd. datiert, aber inzwischen werden die Funde zwischen 200 und 300 nach Christus angesiedelt. Obwohl die Textilien unabhängig von den Metallen geborgen wurde, wird auch bei ihnen angenommen, dass sie aus der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts datieren (also zwischen 200 und 250 n.Chr.).
Der Prachtmantel mit seinen brettchengewebten Kanten gehört zu den spektakulärsten textilen Funden. Ich habe hier eine schmale Kannte mit 138 Brettchen gewebt.
Die brettchengewebte Borte aus dem frühkaiserzeitlichen Mainz
Das Textilfragment mit der Bezeichnung R61, 3 ist seit 1857 im Besitz des Mainzer Landesmseums. Sie wird in das 1. Jahrhunderts v. Chr. Bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. datiert.
Gefunden wurde das Textil im Rautenköper mit einer angenähten Brettchenborte auf dem Schillerplatz in Mainz.
Über die ursprüngliche Verwendung ist nichts bekannt.
Weiterlesen: Die brettchengewebte Borte aus dem frühkaiserzeitlichen Mainz
Ein Band aus Sasso di Fubara
Eines der ältesten bisher erwähnten Brettchengewebe stammt aus einem Grab in der Nekropole von Sasso di Fubara in Italien aus der Villanova-Zeit und wird auf das 8. Jahrhundert v. Chr datiert.
Furabara Masurel beschrieb es in seiner Publikation von 1992 als schmales Band mit fünf verschiedenen Musterzonen in Längsrichtung, die von Zonen mit einfachen, einfarbigen Brettchenschnüren begrenzt werden. Die äußersten sind rot, die inneren braun. Seinen Untersuchungen zufolge wurden dreieckige Brettchen verwendet. Er beschreibt, dass das Muster durch Kett- und Schussfäden gebildet wird. Die Schussfäden erscheinen auf der Oberfläche so, dass sie ein Motiv bilden.
Brettchengewebe aus dem Salzbergwerk von Hallstatt No 1
Nach diesem Fundort ist eine ganzer Zeitabschnitt der älteren Eisenzeit benannt worden. Die Hallstattzeit (800 - 457 v. Chr).
In einem ausgedehnten Gräberfeld und dem dazugehörigen Salzbergwerk oberhalb des Ortes Hallstatt im Salzkammergut (Österreich) wurden viele textile Fragmente gefunden.
Unter anderem auch brettchengewebte Borten, die auf die Zeit zwischen dem achtem und vierten Jahrhundert vor Christus datiert wurden.
Das neue Hallstatt-Band (Inv. No 126520)
Es handelt sich hier um einen neuen Fund, die Borte wurde 2019 im eisenzeitlichen Bereich des Bergwerks entdeckt.
Da es im 7. Jhd. v. Chr. zu eine Bergrutsch kam, bei dem mehrere Bergleute umkamen und der Gang verschüttet wurde, konnte man die Borte, die hinter dem Geröll lag, auf die Mitte des 8. Jhd. bis zur Mitte des 7. Jhd datieren.
Das Fragment ist 34 cm lang und wurde mit Wolle (Schussfaden) und Pferdehaar (Kettfaden) gewebt. Der ursprüngliche Verwendungszweck der Borte ist nicht bekannt, es wurden keine Nahtspuren an der Borte gefunden.
Hallstatt 2
Dieses brettchengewebte Band aus dem Salzbergwerg in Hallstatt ist in einem Muster gewebt worden, das auch auf Keramik verwendet wurde.
In dem Bergwerk wurden zwei Fragmente von diesem Band gefunden.
Der ursprüngliche Verwendungszweck dieses Bandes ist unbekannt.
Das Band 152, Inv.-Nr. 89.870 ist eine Borte, die im Musterteil nur zwei Fäden (gegenüberliegend) pro Brettchen hat.
Hallstatt Textil 136/1
Manchmal stolpert man beim Blättern durch Anhänge über wahre Schätze, so passierte es mir beim Artikel 'Ein Abgerissener Ärmel aus dem Salzbergwerk Dürrnberg'.
Als ich durch den angehängten Katalog blätterte, der alle Brettchenwebereien in Mitteleuropa auflistete, gab es zwar die eine oder andere Borte, die fehlte, aber auch Bänder von denen ich noch nie etwas gehört hatte. So. z.B. von dem Textil 136/1.Aber da es sich um ein noch nicht publiziertes Band handelt, ist es auch schwierig an Informationen zu kommen.
Ich habe mit den Angaben gearbeitet, die ich im Katalog gefunden habe. Da auch ein Bild dabei war, sollte es nicht so schwierig sein.
Das Brettchengewebe vom Hallstatt Textil 43
Bereits 1960 berichtete Hans-Jürgen Hundt in dem Artikel 'Vorgeschichtliche Gewebe aus dem Hallstätter Salzbergwerk' (veröffentlicht im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 7) über dieses Band. Es war die erste Borte, die dort gefunden wurde.
Beim Textil 43 handelt es sich um das Fragment einer Gewebekannte aus Wolle, das 12,5 x 4,5 cm lang ist. Zu dieser Gewebekante gehört ein Brettchenband, das 0,65 cm breit ist.
Die Borte vom Wandbehang
Fragmente dieses Musters wurde an verschiedenen Stellen des Grabes gefunden. Da es unter anderem auch an den Wandhaken 41 und 203 korrodiert war, geht man davon aus, dass es zum Wandbehang gehörte.
Es handelt sich um ein Muster, wo zwei Fäden pro Brettchen verwendet wurden. Da das größte Fragment 2,1 x 1,2 cm groß ist, kann nur wenig über die Musterabfolge gesagt werden.
Ein Brettchengewebe vom Kessel
Im Buch Hochdorf IV von Johanna Banck-Burgess wurden viele Textilfragmente aus dem Hochdorffund beschrieben (datiert ca. 550 - 500 vor Christus). Einzig von einem Brettchengewebe vom Kessel (TK 7C) gibt es nur eine Aquarellzeichnung von H.J. Hundt. Ansonsten scheint es vergangen zu sein.
Das hat aber niemanden abgehalten, Rekonstrukionsversuche zu machen.
Obwohl viele der aufwändigen Techniken aus Hochdorf mit ausgelassenem Einzug arbeiten, ist das hier wohl nicht der Fall.
Anhand der Zeichnung muss es sich bei dem Gewebe aus einer Kombination von Köpertechnik und Flottierung handeln.
Das Brettchengewebe vom Wandhaken
Die folgende Borte stammt auch aus dem Grab des Keltenfürsten. Die Wände der Grabkammer waren mit einem Wandbehang geschmückt. Das Brettchengewebe war ein Teil davon und die Überreste sind an den verschiedenen Wandhaken zu finden. Die Fragmente vom Wandhaken 385 ist z.B. 2,5 x 1,7 cm breit.
Im Gegensatz zu den anderen Brettchenwebfunden ist es eigentlich ein unspektakuläres Band, das mit 2 Fäden pro Brettchen bezogen ist. Es ist aus genau so feinem Material gearbeitet, wie die anderen Borten.
Der Rand des Objekts 1.45
Hochdorf: die Borte nach den Fragmenten 1.42 und 1.45
Es wurden von dieser Borte mehrere Fragmente gefunden: 1.42 mit 6,0 cm und 5,7 cm Breite und 1.45 mit 9,7 x 2,8 cm. Sie wurde als Rand eines Tuches verwendet, allerdings ist nicht mehr zu erkennen, ob sie angewebt oder angenäht wurden.
Das Band wurde aus Wolle gewebt und lt. Farbanalyse war ein Teil mit indigoiden Farbstoffen (in diesem Fall Waid) gefärbt wurden. Von der anderen Farbe der Borte gibt es keine Analyse, aber da bei Fragmenten des Tuches ein Kermesfarbstoff gefunden wurde, wird vermutet, dass die Borte auch damit gewebt wurde und im Original rot und blau war.
Hochdorf TC106
Noch eine Borte aus dem Vaalermoor
Eine Borte aus dem Vaalermoor
Ein weiterers Band aus dem Vaalermoor
Antinoé
Die Borte aus Grab C333
Antinoé ist eine Stadt in Ägypten, die 130 nach Christus von dem Römer Hadrian gegründet wurde. Ihre Ruinen befinden sich heute ca. 300 km südlich von Kairo.
Die meisten Grabfunde aus Antinoé werden auf die Zeit zwischen dem 3. - 7. Jhd. nach Christus datiert. Die früheren entsprechen römischen Beerdigungssitten, die späteren koptischen. Durch das heiße, trockene Klima konnten die Textilien in einem wesentlich besseren Zustand die Jahrhunderte überdaueren, als man es von europäischen Funden gewohnt ist.
Im Jahr 1898 wurde in der dritten Grabungskampagne das Grab C333 von Albert Gayet ausgegraben. Dabei war ein Textilfragment mit einer brettchengewebten Borte, das in Lyon im Webereimuseum aufbewahrt wird. Ich suche noch nach einer genaueren Datierung als 3. - 7. Jhd.
Reliquien des Heiligen Céasire d´Arles (470- 542)
Die Bordüre vom Gürtel der Bathild
In dem gemeinsamen Grab der Heiligen Bathild (gestorben ca. 680) und der Heiligen Bertille (gestorben ca. 704) wurde auch ein Gürtel gefunden, der aus drei Fragmente bestand, ca. 5 cm breit und insgesamt 160 cm lang war. Er wird der Bathild zugeordnet.
Das Hauptmuster zeigt verschiedene Tiermotive, die oben und unten von schmalen, brettchengewebten Bordüren gesäumte werden.
Diese Bodüren waren 0,5 cm breit und als Stippengewebe gewebt.
Die Borte am Ärmel der Heiligen Bertille
Als in Chelles die Gräber der Heiligen Bathild (gestorben ca. 680) und der Heiligen Bertille (gestorben ca. 704) geöffnet wurden, fanden sich dort viele brettchengewebte Borten. So war z.B. die Ärmel der Tunika der Bertille mit brettchengewebter Borte verziert worden.
Ich habe die Borte des Ärmels in rot und weiß nachgewebt. Im Original hat die Borte zwölf Brettchen im Musterteils, die nur mit je 2 Fäden pro Brettchen aufgezogen sind. Die Randbrettchen (9 und 13 Stück) sind ganz normal mit 4 Fäden pro Brettchen bezogen.
Die Borte aus dem Brooklyn-Museum in New York, Inv. No. 15.445
Leider ist nur wenig über diese Borte aus dem Brooklyn Museum bekannt.
Besser gesagt, es ist fast gar nichts über sie bekannt. Weder der Fundort, noch wer sie ausgegraben hat, oder wie sie den Weg nach Amerika gefunden hat.
Bekannt ist nur, dass die Borte aus Leinen und Wolle gefertigt wurde. Das Fragment ist 20,3 cm lang und 1,9 cm breit, es wird als 'coptisch' bezeichnet und es ist ins 5.-6. Jhd. datiert worden.
Sie ist ein Geschenk des 'Egypt Exploration Fund' an das Museum gewesen.
Die Borte aus Evebø
Die Borte datiert in das 6. Jhd. und wurde im Jahr 1889 als Teil des Fürstengrabes von Evebø in Gloppen, Norwegen ausgegraben.
In dem Grab fand man diverse Textilien, u.a. eine rote Tunika die mit dieser Borte verziert wurde.
Ursprünglich ist es eine blaue Borte mit roten - phantasievollen - Tiermotiven. So ganz entziffern welche Tiere es sind, kann man bis heute nicht.
Die Borte vom Kinderkleid (Inv Nr. 9935)
Im Oktober 2018 hatte ich die Gelegenheit, im Archiv des ‚Museum für byzantinische Kunst‘, Berlin, einige Textilien zu betrachten.
Eins davon ist das Kinderkleid (Inv. Nr. 9935). Es handelt sich um ein Kleidungstück aus Wolle aus dem 6./7. Jhd. n. Chr. (Sassanidenzeit) und stammt aus Ägypten.
Die Borte ist in der Online-Datenbank der Sammlung wie folgt beschrieben: 'Hals- und Schulteröffnung sowie die Unterkante der Ärmel wurden mit schmalen, hellgrundigen Borten besetzt. Sie sind mit einem Band aus gitterartig unterteilten, violetten Rauten gemustert.‘
Die Borte von einer Kindertunika
aus Achmim (?) 6.-7. Jhd.
Ob der Ärmel einer Kindertunika, der 1900/1901 von Josef Strzygoski erworben wurde, wirklich aus Achmim kommt, wird nie ganz geklärt werden. Achmim war in der Antike ein bedeutends Zentrum der Textilproduktion und wurde gerne angegeben, um den Verkaufswert zu erhöhen.
Aber dass es ein Textil aus dem 6.-7. Jhd. ist und aus Ägypten kommt, wird nicht angezweifelt. Inzwischen befindet sich der Ärmel unter der Ident.Nr. 6913 im Archiv der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst | Museum für Byzantinische Kunst, Berlin
Ein Band aus Taplow Barrow
Es handelt sich hier um ein im Original mit Goldplätt broschiertes Band aus einem Grabhügel aus dem 7. Jhd. aus der Grafschaft Buckinghamshire im mittleren Südengland. Der Hügel wurde 1883 augegraben und es wurde eins der reichsten Gräber Großbritanniens gefunden.
Zu der Kleidung von denen nur wenige Fragmente erhalten blieben gehörten auch mehrere Borten. Eine war ursprünglich 3 cm breit, eine 1,4 cm. Bisher konnte ich noch nicht herausfinden, an welcher Stelle sich die Borte befand.
Dies ist das Muster der schmaleren Borte, das wesentlich besser erhalten ist und eine Rekonstruktion des Musters möglich macht.
Ein brettchengewebtes Band aus dem Grab der hl. Bathild/Äbtissin Bertilla in der Abtei Chelles
Da es sich um eine Grabbeigabe handelt, ist es in diesem Fall sehr einfach, das Band zu datieren. Bathild starb um 680, Bertill um 704 n. Chr, sie ist im Grab von Bathild beigesetzt worden.
Viele Textilien konnten einer der beiden zugeordnet werden, aber bei diesem Band ist das nicht der Fall.
Weiterlesen: Ein brettchengewebtes Band aus dem Grab der hl. Bathild/Äbtissin Bertilla
Eine Borte aus dem Textilfund aus St. Severin in Köln
Weiterlesen: Eine Borte aus dem Textilfund aus St. Severin in Köln
Eine Vitta aus Moos-Burgstall, Grab 8
Im Grab 8 wurde Anfang/Mitte des 7. Jhd. eine etwa 20-25 Jahre alten Frau begraben.
Als das Grab 1981 entdeckt wurde, fehlten die meisten Beigaben, sie waren bereits entnommen worden und ein Großteil des Grabes war durch diesen Raub zerstört worden. Nur der Kopf-/Schulterbereich war verschont worden. Einzig die Goldstreifen einer Borte/Vitta in der Stirn- und Schläfenpartie und 43 Perlen (41 Glas, 2 Bronze) wurden gefunden.
Die Borte aus Moščevaja Balka
Das Band stammt aus dem Gräberfäld Moščevaja Balka, das an der Seidenstraße am Schwarzen Meer liegt und wird auf das 8. - 9. Jhd. datiert.
Die Borte wurde wahrscheinlich als Besatz eines Gewandes verwendet, an einer Kante sind Nahtspuren erhalten.
Stirnband eines Mädchens aus Moscevaja Balka
Kaukasus
Birka B18
Wenn man in dem Buch Birka III - Die Textilfunde schaut, dann findet man zwei Seiten mit Musteranleitungen von Borten, aber das Band B18 ist nicht dabei.
Es handelt sich hier um eine Borte aus dem Grab 735, das auch auf der Tafel 17:2 in dem Buch abgebildet ist.
Es wird wie folgt beschrieben 'Brettchenband mit Silberschuss. In der Musterpartie 8 ganzseidene Brettchen. Am Rande 3 Brettchen, wovon das mittlere wahrscheinlich mit Flachs, die beiden übrigen mit Seide durchzogen wurden. Im Ganzen 14 Brettchen, Breite 7mm'.
Birka B2
Die Borte stammt aus dem Grab 824. Es handelt sich um ein Frauengrab aus dem 10. Jhd. Urspünglich säumte die Borte ein rechteckiges Seidenstück, das gefüttert war und über Schulter/Rücken lag.
Von der Borte wurden Fragmente von bis zu ca. 9 cm Länge gefunden.
Birka B20
Eine Borte aus dem Gräberfeld Birka, Schweden 8./9. Jhd.
'Von den ungefähr 170 Gräbern, in denen man überhaupt Spuren von Textilien gefunden hat, enthielten beinahe 60 Stück derartige Bänder.
Die erhaltenen Brettchenborten aus Birka sind lauter reine Zierbänder.'
aus Birka III die Textilfunde aus den Gräbern von Agnes Geijer
Diese Borte stammt aus dem Grab 735. Es ist ein Grab mit kostbaren Beigaben, indem ein Mann und eine Frau gemeinsam begraben worden sind. Ich selbst haben noch nicht heraus gefunden, von wem der Beiden diese Borte ist.
Birka B22
Eine Borte aus dem Gräberfeld Birka, Schweden 8./9. Jhd.
Auch hier stammt das Original wie auch die Borte B2 aus dem Frauengrab 824 aus dem 10. Jhd.. Das gefundene Fragment ist ca. 9,5 cm lang und 1,2 cm breit.
Es wurde abwechselnd mit Gold- und Silberschuss gewebt, hatte 17 Musterbrettchen und an jeder Seite 4 - 6 Randbrettchen (ein Teil davon ist vergangen). Wahrscheinlich war das Stück ursprünglich an einen jetzt vergangenen Stoff angenäht. Fragmente gleichen Aussehens haben wahrscheinlich hierzu ein Gegegenstück gebildet.
Birka B9
Eine Borte aus dem Gräberfeld Birka, Schweden 8./9. Jhd.
'Von den ungefähr 170 Gräbern, in denen man überhaupt Spuren von Textilien gefunden hat, enthielten beinahe 60 Stück derartige Bänder.
Die erhaltenen Brettchenborten aus Birka sind lauter reine Zierbänder.'
aus Birka III die Textilfunde aus den Gräbern von Agnes Geijer
Ein schmales Band aus Oseberg
Norwegen (ca. 830 n.Chr.)
‚Cake containing spiral patterned silk embroidery, silk tablet-woven band type IV, weft faced compound twill, red wollen tabby...“ It is 0,5 cm wide.
Ein broschiertes Band aus Chernigov, Ukraine
Das Band aus Kekomäki, Kaukola
Eine weitere einfache Borte aus Ladoga / Fig 55
Zusätzlich zu den aufwändigen mit Metall broschierten Borten sind hier Borten erhalten, die einfach und mit einem vergleichsweise geringen Zeitaufwand zu weben sind.
Hier die Borte nach Fig. 55., leider geht aus ihrer Beschriftung nicht hervor, wo im Gräberfeld sie geborgen wurde. Der ursprüngliche Verwendungszweck ist auch unbekannt.
Die Borte von Seyðisfjörður/Island
Ende 2020 kam es in Seyðisfjörðu zu einem großen Erdrutsch. Bevor Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, wurde das umliegende Gebiet 2021/2022 archäologisch untersucht.
Unter dem Schlamm und Schutt wurden Grundmauern aus der Zeit vor 1100 gefunden, außerdem eine Zungenfibel mit Borre-Motiven, Glasperlen und mehrere Textilfragmente.
Darunter befand sich ein blauer Wollstoff mit einem rot-gelb-blauen, brettchengewebten Band. Es ist wahrscheinlich das Fragment eines Trägerkleides gewesen, denn es gibt hier geflochtenen Schlaufen zur Aufnahme der Fibelnadel.
Die brettchengewebte Borte aus Miran Fort
Als Sir Marc Aurel Stein 1907 in Miran Fort, das am südöstlichen Rand der Taklamakan-Wüste an der Seidenstraße liegt, Müllhaufen ausgrub, fand er nicht nur frühe Beispiele tibetischer Schrift, sondern auch Textilfragmente, die auf das späte 8. Jahrhundert zurückgehen. Unter den Textilien befanden sich auch zwei zusammengenähte Bänder, die brettchengewebt waren. Die Bänder wurden mit insgesamt ca. 180 Brettchen gewebt und hatten eine Breite von mehr als 20 cm (7,9″).
Das breitere Band hat ein komplexes Flottierungsmuster (das Muster findet man in 'Kaartweeftechnieken patronen met Kettingflottering' von Marijke van Epen). Das schmalere Band ist das mit den Tiermotiven. Abgesehen von dem Band aus Evebø ist dies der einzige frühmittelalterliche Fund mit Tiermotiven, das ich kenne. Der Löwe ist gut bekannt, aber es gibt noch ein anderes Tier, das einem Pferd oder einem Maultier ähnelt. Das Band ist etwa 3,6 cm (1,2″) breit.
Die brettchengewebten Borte von Gnezdovo /Rus
Die ursprünglich goldbroschierte Borte stammt aus dem Grabhügel Hügel POl-62.
Es wurden 10 Fragmente gefunden, die an eine Stoffkannte genäht waren. Das größte Fragment war 17,5 x 7 cm groß.
Der Grabhügel wird in die 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert.
Die einfachen Bänder aus Gaigovo I
Es gibt sie wirklich: die ganz einfachen Bänder. So gibt es aus den Gräberfeldern um Ladoga mehrere Funde. In dem Brandgab im Hügel 1 von Gaigovo I wurden einige ganz einfach gewebte Borten gefunden.
Das Grab enthielt drei Garnituren, die wahrscheinlich einer einzigen Frau gehörten; vieles war verbrannt, doch einige Textilfragmente und Schmuck haben die Zeit überdauert.
Ein goldener Besatz
aus dem wikingerzeitlichen Dublin
In der Altstadt von Dublin sind seit dem Jahre 1962 über 2000 Textilfragmente ausgegraben worden. Die Mehrzahl der Funde sind aus Wolle, aber einige wurden aus anderen Materialien hergestellt, wie z.B. Seide.
Das Band stammt wahrscheinlich aus der 2. Hälfte des zehnten Jahrhunderts und wurde wahrscheinlich nicht in Dublin gefertigt.
Durham
Eine Borte aus dem Schrein des Heiligen Cuthbert.
Die Borte wurde ursprünglich für den Bischof Fristestan zwischen 909 und 916 hergestellt. im Jahr 934 wurde die Borte von König Athelstan in das Grab des Heiligen Cuthbert gelegt.
Das Band vom Kaftan aus Priednieki
Manchmal 'stolpert' man über Dinge und weiß zuerst nicht was man damit soll. So war es mit dieser Borte. Als vor einiger Zeit, die Abbildung von dem Kaftanfragment in einer Gruppe auftauchte, war ich begeistert. Doch welche Technik war es? Broschiert? Ich starrte auf meinen Monitor und konnte nichts erkennen
Als ich das Bild einer Freundin auf meinem Handy zeigte, meinte sie nur 'Da sind doch Nupsies', und ja, in der anderen Auflösung, war es plötzlich klar. Es war ein Zweilochgewebe.
Ein Band aus Reykjasel i Jökuldal / Island
Im Isländischen Nationalmuseum gibt es unter anderem ein kleines brettchengewebtes Fragment aus Reykjasel i Jökuldal. Leider gibt es dazu nicht viele Informationen, nur, dass es in einem Frauengrab gefunden wurde und sich unter der Schalenfibel erhalten hat. Man sieht, dass es an Stoff genäht war. Es wird auf die Zeit von 800 - 1000 datiert.
Das Fragment ist nur wenige Zentimeter lang und in keinem guten Erhaltungszustand. Es ist mehrfarbig, aber Details sind nur schwer auszumachen.
Ein broschiertes Band aus dem Gräberfeld Ladoga / Russland
Über dieses Band ist nicht viel bekannt. Es stammt aus dem Gräberfeld aus Ladoga, leider weiß man weder das Grab, noch kennt man eine Datierung.
Anhand von ähnlichen finnischen Funden würde ich es ins 10./11. Jhd. datieren.
In der Veröffentlichung findet man jedoch eine ausführliche Analyse des Bandes.
Weiterlesen: Ein broschiertes Band aus dem Gräberfeld Ladoga / Russland
Ein Fragment aus Oseberg (ohne Nummer)
Auf Seite 147 des Buches 'Osebergfunnet Bind IV' ist ein Bild von der Ausgrabung von 1904, das O.Vaering gemacht hat. Dort sind verschiedene Brettchengewebte Borten in Fundlage abgebildet. Es ist ein S/W Bild in einer guten Qualität. Nur die Fragmente sind in einer nicht so guten Qualität.
Deswegen ist es hier auch so schwierig eine gute Rekonstruktion zu machen, wenn man nur erahnen kann, was für eine Technik das ist und die Musterlinien auch nicht deutlich ausgeprägt sind.
Das Band 379 aus Kekomäki, Kaukola
Humikkala NM 8656
Das Gräberfeld von Humikkala i Masku (Süd-Finland), das in den 1920 Jahren augegraben wurde, wird auf die Zeit zwischen 1.000 und 1.100 n. Chr. datiert.
In dem Grab 31:18 wurde die Borte NM 8656 gefunden, die in den letzten Jahrzehnten schon in den verschiedensten Versionen rekonstruiert wurde.
Die wohl bekannteste ist von Egon Hansen aus dem Buch 'Tablet Weaving'.
Hvilehoj
Ein Bortenfragment Mitte bis Ende des 10.Jhd.
Das Frauengrab wurde 1880 ausgegraben und es wurden viele Textilien gefunden. Darunter eine broschierte Borte (mit Silber- und Gold). Insgesamt wurden von dem Band 14 Fragmente gefunden.
Nach einer Rekonstruktionszeichnung von Lise Raeder Knudsen habe ich das Muster für diese Borte entwickelt. Ein Teil entspricht der historischen Vorlage, ein anderer ist eine Abwandlung des historischen Musters.
Noch ein Band aus aus Kekomäki, Kaukola
In dem Buch 'Tietoja Karjalan rautakaudesta' von Theodor Schwindt aus dem Jahre 1893 gibt es insgesamt 4 Zeichnungen von Bändern.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit der Zeichnung aus dem Buch nicht viel anfangen konnte und so habe ich mich auf die Rekonstruktion aus dem Buch 'Applesies and fox Noses finnish tabletwoven bands' von Maikki Karisto und Mervi Pasanen verlassen. Später dann, habe ich doch noch etwas gesehen. Und zwei Jahre später meine eigene Version gewebt.
Kirkkomäki Grab 27
Turku, Finland, 11. Jhd
1991 wurde in Kirkkomäki ein beindruckendes Frauengrab ausgegraben. Das Grab wird auf die 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert und neben vielen Textilien wurden auch brettchengewebte Bänder gefunden.
Dieses hier befand sich in Höhe der Taille und zwei bronzene Bärenzahnanhänger waren daran befestigt. Mit 7 cm Länge und 1,6 cm Breite ist leider nur ein kleines Fragment gefunden worden. Jedoch ist es groß genug, um ein Muster zu erkennen.
Kostrup
ein Fund aus dem 10. Jhd. Dänemark
Ladoga Objekt Nr. I / 7
Ein brettchengewebtes Band aus dem Gräberfeld Ladoga / Russland.
Der Ort Lagoda wurde um 750 n.Chr. aus dem skandinavischen Raum besiedelt und liegt etwa 15 Kilometer südlich der Mündung des Wolchow in den Ladogasee, nicht ganz 150 km östlich von St. Petersburg.
Ladoga Objekt Nr 6
Ein weiteres brettchengewebtes Band aus dem Gräberfeld Ladoga / Russland
Das Band aus Mammen, Dänemark
Ca. 970 n.Chr.
Als im Jahr 1868 ein Bauer ein Hügel auf seinem Gelände abtragen wollte, fand er das reich ausgestatte Grab eines Mannes in dem sich viele Textilien erhalten hatten.
Das Textilstück ‚C136a’ ist ein brettchengewebtes Band.
Ursprünglich war das Band mit zwei Wollfäden und zwei Pflanzenfäden pro Brettchen gefertigt worden, aber die Pflanzenfasern sind heutzutage vergangen. Das Muster wurde in Köpertechnik gewebt.
Mammen - Die Borte vom Handgelenk
ca. 970 n. Chr.
Die zweifarbig broschierte Borte (C 138) aus dem Männergrab ist schon oft nachgewebt worden und man findet einige Anleitungen dazu. Aber manchmal lohnt es sich doch, sich aus Büchern Bildern vom Original zu holen und danach zu arbeiten.
Denn das Band wird oft mit Motiven gearbeitet, die mir nicht gefallen und deren Verwendung in Deutschland problematisch ist. Doch wenn man die Borte Zeile für Zeile ausliest, dann sieht das Muster bei den meisten Motiven in der Borte nicht so aus, wie man es oft sieht.
8./9. Jahrhundert
Die Angelsächsischen Stickereien, verziert mit brettchengewebten Bändern, die sich nun in Maaseik befinden, wurden lange Zeit als Handarbeit zweier lokaler Schwestern, Harlindis und Relindis, angesehen, die das Aldeneik-Kloster gründeten. Die Stickereien weisen auf ein Messgewand hin.
Weiterlesen: Messgewandes der Heiligen Harlindis und Relindis; 8./9. Jahrhundert
Altartuch aus Halberstadt
Ein Band aus dem 11. Jahrhundert
Dieses Muster habe ich aus 'Ecclesiastical Pomp & Aristrocratic Circumstances' von Nancy Spies nachgewebt.
Viele Informationen zu der Borte, die im Besitz des Cleveland Museum of Modern Art ist, gibt es nicht.
Hier ist mit 11 Brettchen nur ein kleiner Teil der ursprünglich ca. 116 Brettchen breiten Borte nachgewebt worden.
Band vom Mantel Roger II, König von Sizilien, 12. Jhd.
Das Original wurde in der königlichen Werkstatt in Palermo zwischen 1133 und 1134 hergestellt und war auf dem unteren Ende des Mantels aufgenäht worden.
Das spannende an dem Mantel ist, dass die Werkstatt nicht nur europäische Handwerker hatte, sondern auch viele arabische.
2. Version der Borte des Mantels Roger II
gewebt 2016
Nachdem ich die Borte 2004 nach der Anleitung von Nancy Spies gewebt hatte, konnte ich den Krönungsmantel 2016 in der Kaislerlichen Schatzkammer in Wien fotografieren (es war nicht umsonst, aber jeden Cent wert).
Von der ursprünglichen Broschierung sind nur noch Fragmente erhalten, doch von den Motiven sind Abdrücke im Grundgewebe erhalten.
Das Band ist etwa 5 m lang und besteht aus 4 Musterteilen, die gleich lang sind.
Band von einem Messgewand
das dem Hl. Vitalis zugeordnet wird (11. Jhd)
Obwohl der Hl. Vitalis ca. 730 verstab wird ihm ein Messgewand aus dem 11. Jhd. zugeordnet.
Alle Informationen und die Musteranleitung stammen aus dem Buch Ecclesiastical Pomp & Aristocratic Circumstance von Nancy Spies
Band zwei der Siegelbänder aus Durham/GB
Dieses Siegelband ist datiert von 1165-1174. In diesem Zeitraum ist diese Urkunde von William the Lion an Robert de Brus ausgestellt worden und bestätigt die Ländereien in Annandale. Ausgestellt in Lochmaben.
Es handelt sich um ein 1,5 cm breites Seidenband, das in weiß und dunklem grün-blau gewebt wurde. Als Technik wurde ein einfaches Doubleface gewebt.
Brettchenborte mit Blütenranke
Deutschland 12.-13. Jahrhundert. Die Herkunft des Bandes ist unbekannt, es wurde im Jahre 1887 vom Märkischen Museum, Berlin erworben und hat dort die Inventar-Nr. 87,739.
Borte aus der Kirche 'Unserer Lieben Frau Hemelvaart',
St. Truiden, Belgien
Borte aus Trondheim/Norwegen,
Vitenskapsmseet ,
Inv. No T1853
Die Borte stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und wurde im Grab eines Bischofs in der Kathedrale von Trondheim gefunden.
Leider habe ich nicht herausgefunden, was die ursprüngliche Verwendung des Bandes war.
Das Cingulum aus Halberstadt 13./14. Jhd.
Ein weiteres Siegelband aus Durham
Von den insgesamt 5 Siegelbändern, die zur Bibliothek der Durhamer Universität gehören, ist dies das Band 3.
Es entstand zwischen 1189-1196 und wurde in Köpertechnik gewebt.
Insgesamt wurden 4 mehr oder weniger phantastische Tiermotive gewebt. Als Material wurde auch hier feine Seide verwendet.
Das Strumpfband aus Ravattula Ristimäki/Finnland
Das Grab aus dem Anfang des 13. Jhd. liegt in der Nähe von Kaarina im Südwesten Finnlands. Von etwa 400 Gräbern wurden zwischen 2010 und 2016 61 untersucht. Alle Gräber sind entweder christliche Bestattungen oder haben zumindest einen christlichen Kontext.
Von den 61 Gräbern wurden in 17 Gräbern Textilfragmente gefunden.
Bei dem Grab hier handelt es sich um ein Frauengrab (41/2016) in dem verschiedene Textilien, rote Strümpfe und eine brettchengewebte Borte gefunden wurde. Alles war aus Wolle. Das bedeutet nicht, dass kein Leinen verwendet wurde, nur dass das Leinen die letzten 800 Jahre nicht überdauert hat.
Die brettchengewebte Borte aus Dundega, Laukmuiza, Lettland
Die Grabstätte von Dundagas Laukmuiza ist archäologisch in der ersten Hälfte des 20. Jhd. erforscht worden. Insgesamt wurden 34 Gräber gefunden, dazu kommen noch einige nicht zuordnenbare Einzelfunde. Die Gräber werden auf das 13.-14. Jahrhundert datiert.
Brettchengewebte Borten wurden in den Gräbern 4, 9 und 27 gefunden.
Hier habe ich die Borten aus dem Grab 27 nachgewebt.
Weiterlesen: Die brettchengewebte Borte aus Dundega, Laukmuiza, Lettland
Ein Siegelband aus der Kathedrale von Durham (GB)
Von den insgesamt 5 Siegelbändern, die zur Bibliothek der Durhamer Universität gehören, ist dies das Band 1.
Es ist das Siegelband einer Urkunde in der William de Bus dem Kloster von Durham das benachbarte Grundstück zur Kapelle St. Hilda in Hartlepool schenkte und die vorhergehende Schenkung seines Vaters bestätigte. Die Urkunde wurde zwischen 1194 und 1211 erstellt.
Ein Band aus London (No. 420)
Es handelt sich hier um eine Borte aus London, die ins späte 13 Jhd datiert wird.
Es ist ein schmales Band, das mit neun Brettchen gewebt wurde und zusätzlich mit Silberlahn broschiert wurde.
Die genaue Verwendung des Bande ist unbekannt, es hat keine Nahtspuren. Auch fehlen mir weitere Informationen zu den Fundumstände.
Eine weitere Borte vom Altartuch
Die Borte des Altartuches von Halberstadt hat für ihre etwa 22 Meter Länge nur sehr wenige Mustervariationen.
Dies ist die Variation 2, die ich schon vor einigen Jahren entwickelt hatte, nachdem ich mir das Muster bei einem Besuch abgezeichnet hatte.
Ich hatte auch schnell angefangen, dieses Band zu weben, aber es hat über 4 Jahre gedauert, um es zu beenden.
Die Borte aus Grab 249, Siksälä
Das Gräberfäld von Siksälä ist im Süden von Lettland in der Grenzregion zu Russland und Estland und wurde zwischen dem 11. und den 15. Jahrhundert genutzt.
Es handelt sich hier um das Grab einer über 50 jährigen Frau, die in der Zeit zwischen 1300 und 1325 in einem Sarg begraben worden war.
Das Sklett ist gut erhalten und neben diversen Beigaben sind auch einige Textilien erhalten.
Darunter das Fragment einer brettchengewebten Borte, die ca. 2 cm breit war. Erhalten ist es auf einer Länge von 3 cm.
Sie war aus Wolle gewebt und der Schussfaden war ein dünneres Leinengarn.
Geometrisches Motiv von einem Band von der Grabkleidung von König Enrique I
Gürteltasche aus Köln
Als Basis für diesen Gürtel diente das Muster einer Borte auf einer Reliquientasche aus Köln aus dem 13. Jhd..
Alle Informationen und die Musteranleitung stammen aus dem Buch 'Ecclesiastical Pomp & Aristrocratic Circumstance‘ von Nancy Spies.
Eine Borte von einem bestickten Leinentuch
Harzvorland, spätes 13. Jhd.
Das Original aus dem Halberstädter Domschatz gehört zu einem gestickten Leinentuch, das auf ca. 1250-1300 datiert ist. Das Band hat eine Gesamtlänge von ca. 4 Meter.
Wahrscheinlich ist das Band ursprünglich nicht mit Goldlahn broschiert worden, sondern mit doppeltem genommenem Faden.
2014 konnte ich dieses Band nicht nur im Domschatz bewundern, sondern hatte auch die Möglichkeit mit Kamera und Stativ Bilder zu machen.
Mantelband
im Stil des 13. Jahrhunderts
Die Vorlage für diese Borte war keine Brettchenweberei, sondern verschiedene Stickmotive des Antependium aus dem Kloster Heinigen aus dem Jahre 1260.
Das Band von Memmelsdorf bei Bamberg
Es stammt aus dem Bamberger Dom
Datierung: 12. Jhd.
Technische Daten des Originals:
Breite: 1,4 cm
Länge 18,5 cm aufgeteilt in zwei Fragmente (9,5 und 9 cm lang)
Kettfäden: Seide
Schussfaden: Leinen.
Broschierfaden: Silberlahn
Brettchenanzahl: 32
Alle Brettchen sind mit jeweils vier Fäden bezogen worden.
Aufzug: abwechselnd S und Z.
Borte nach einer Buchmalerei
aus dem 13. Jahrhundert
Vorlage für diese Muster ist eine Buchmalerei aus dem 13. Jahrhundert, 'Map of the World'. Ich habe das Muster aber nicht entwickelt, sondern Nancy Spies in ihrem Buch 'Here be Wyverns'. Es sind eigentlich Stickanleitungen, aber dieses Muster ließ sich ganz leicht als Brettchenweberei umsetzen.
Das Muster ist broschiert.
Die Kette ist aus roter Seide. Der Broschierfaden ist aus dickerer weißer Seide.
Eine weitere Borte aus St. Truiden
Seidengürtels Philips von Schwaben
(gestorben 1208)
Der Seigengürtel Philipps von Schwaben wurde um 1900 in seinem Grab in der Kathedrale von Speyer gefunden.
Beim Weben des Gürtels wurden verschiedene Techniken angewendet. Ein Strukturmuster für den Hintergrund, Broschiertechnik, um die großen, rautenförmige Ornamente zu weben und die Soumaktechnik, um weitere Muster plastisch zu gestalten.
Allerdings hat der Weber/die Weberin der Borte einige auffällige Fehler gemacht, die auch für Laien einfach zu erkennen sind. Dass die Forscher vermuten, dass der Gürtel 'nur' Unterwäsche war, halte ich aus diesem Grund auch für sehr plausibel.
Borte nach dem Erfurter Schatzfund
vor 1349 gewebt
Der Erfurter Schatzfund bestand nicht nur aus einem Gold- und Silberschatz, an vielen Gürtelapplikationen befanden sich noch Reste von Textilien.
Es handelt sich um einfarbige Brettchenweberei mit einer Struktur, wie man sie nicht aus früheren Zeiten kennt.
Der große Unterschied ist, dass diese Borten mit 6-Loch-Brettchen als ausgelassener Einzug gewebt wurde. Dabei wurden zwei Schussfäden verwendet.
Cod Pal Germ 551
Noch ein Band aus dem Buch. Dieses Mal habe ich es nicht selbst übersetzt, sondern habe die Anleitung aus dem Buch 'Roslein und wecklein' verwendet.
Es handelt sich um das Muster 144 'das ist ein Knod zu XV gespelte', auch hier haben die Autoren einige Fehler retuschiert, damit das Muster schöner zu erkennen ist.
Cod Pal Germ 551
Auch für dieses Muster ist aus dem Cod Pal Germ 551
Es heißt 'ein anderer mit 25' von Seite 25r und 25v.
Als ich damals das Muster gewebt habe, hatte ich keine Möglichkeit gehabt, mir das Original anzusehen.
Inzwischen hatte ich sie und ich bewundere, was Ute Bargemann aus der Anleitung gemacht hat.
Cod Pal Germ 551
Cod Pal Germ 551
Ein Band aus Enköping/Schweden
Auch wenn ich dieses Muster spontan in die Eisenzeit datiert hätte, ist es ein mittelalterliches Band.
Es wurde vor dem großen Brand von Enköpin 1389 gewebt, aber leider ist nicht mehr darüber bekannt, auch ursprüngliche Verwendung ist unbekannt.
Ein einfaches Band aus Prag
Zu den unzähligen Textilfunden aus den Abfallgruben aus Prag gehören auch insgesamt 8 brettchengewebte Bänder. Im Gegensatz zu vielen anderen Funden sind diese hier sehr einfach und zwischen 1,0 und 2,2 cm breit. Fünf dieser Bänder sind mit 4 Fäden pro Brettchen gewebt worden, die anderen mit 2 Fäden.
Die Bänder haben keine besonderen Muster, sondern sind schlicht und haben einfache Motive, die durch unterschiedliche Farben beim Aufketten entstehen.
So auch das Fragment mit der Nummer 44_B6_7, das ich hier gewebt habe.
Ein Gürtel aus der Markgräflichen-Badischen Sammlung
Baden Baden (Zähringer Museum, Inv. Nr. 1169)
Es handelt sich um einen komplett erhaltenen Gürtel, der in dem Buch 'Gürtel des hohen und späten Mittelalters' ausführlich beschrieben wurde.
Mit 128 cm Länge und 1,5 cm Breite ist ein typisches Band für die 40er Jahre des 14. Jhds. Verziert wurde das brettchengewebte Band mit insgesamt 51 Besatzstücke, die ausführlich beschrieben und analysiert wurden. Das brettchengewebte Band wurde dagegen nur in einem Satz erwähnt.
Die aufwändigen Emailliearbeiten sind von hoher Qualität und deswegen wird vermutet, dass der Gürtel in französischen Werkstätten gefertigt wurde.
Borte nach dem Gürtel der
Margarete van Eyck
Jan van Eyck (* um 1390 in Maaseik; † 1441 in Brügge) war ein flämischer Maler des Spätmittelalters.
1439 malte Jan van Eyck ein Portrait seiner Frau Margarete.
Typisch für diese Zeit ist der breite Gürtel, der ihre Houppelande in der Taille zusammenhält.
Anhand einer Zeichnung kann man nicht auf die Technik schließen, aber ich habe den Gürtel als Brettchenweberei nachgewebt, um zu sehen, ob es Übereinstimmungen gibt.
Ösmo in Schweden, Stockholm,
Statens Historiska Museum,Inv. No. 9300
Dieses Band wurde in Ösmo, Schweden gefunden. Ursprünglich formte es ein Kreuz auf der Rückseite eines Meßgewandes. Ein ähnliches, aber gröberes Band geht um den Kragen.
Sog. Manipel des St. Adalrich
15. Jahrhundert Riggisberg, Abegg Stiftung
‚Anna Neuper's Modelbuch'
aus der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.
Das schmale Buch mit handgeschriebenen Musteranleitungen für goldbroschierte gewebte Bänder wurde 1517 von Anna Neuper geschrieben.
Die siebzig Jahre alte Nonne aus dem St.-Klara-Konvent in Nürnberg notierte insgesamt 45 unterschiedliche Mustern.
Anleitung aus ‚Anna Neuper's Modelbuch'
aus der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.
Auch hier habe ich einige Borten aus dem Musterbuch nachgewebt. Es handelt sich um die Musteranleitungen 83, 81, 78, 77 und 80
Die Brettchen sind abwechselnd in Z-Richtung und in S-Richtung aufgezogen.
Die Borte von einer Brigantine aus dem 16. Jhd.
Als Historical Textiles 2022 als Ostergeschenk Bilder von einer Brigantine aus dem 16. Jhd. veröffentlichten, da wurde schon von ihnen erwähnt, dass es zu der Zeit unüblich war, einen brettchengewebten Gürtel zu verwenden, aber trotzdem genau so ein Gürtel verwendet wurde.
Es handelt sich hier um ein sehr einfaches Motiv, das mit 23 Brettchen gewebt und ca. 2 cm breit war.
Weiterlesen: Die Borte von einer Brigantine aus dem 16. Jhd.
Borte nach einem Mazedonischen Frauengürtel aus dem 19. Jhd.
Weiterlesen: Borte nach einem Mazedonischen Frauengürtel aus dem 19. Jhd.
Tragegurt für ein Packtier aus dem Iran (Bakhtiyari)
Dieses Band ist eins von vielen Bändern, die von den Bakhtiyari (einem nomadischen Volksstamm aus dem Iran) zum Teil auch noch heute gewebt werden.
Es ist von der Gestaltung her ein typisches Band der Bakhtiyari, allerdings ist das Muster sehr schlicht.
Man hat es aus Schafswolle, Ziegenhaar und weißer Baumwolle gewebt.