Die Borte aus Blindheim
Das Band wurde 1934 bei der Ausgrabung eines Grabhügels bei Blindheim, Giske, co. Møre gefunden. In dem Hügel waren fünf Personen beerdigt worden, bei dreien wurden Textilien gefunden. Diese Textilien wurden damals nicht richtig konserviert und in einem lokalen Museum ausgestellt, bevor sie 1976 in das Historische Museum nach Bergen kamen. So sind sie jetzt in einem wesentlich schlechteren Zustand als 1934.
Es gibt außer dem Bild in 'Snartemofunnene' von Bjørn Hougen keine weiteren Veröffentlichungen über die Textilien aus den frühen Jahren.
Bei den drei Gräber mit den Textilien handelt es sich um ein Frauen-, ein Männer- und ein Kindergrab, die in das 4. Jhd. datiert sind. Das brettchengewebte Band ist aus dem Frauengrab.
Hougen hat in seiner Veröffentlichung angenommen, dass die Borte an einen zweifarbigen Köperstoff angewebt wurden, aber spätere Untersuchungen von Raknes Pederson zeigten, dass die Borte mit einem feinen Faden, der fast unsichtbar war, angenäht worden war. Evtl. handelt es sich hier um einen Mantel ähnlich den Prachtmänteln aus den Mooren in Norddeutschland.
Das gefundene Band hat die Abmessung 3,7 x 16 cm und wird mit 52 Brettchen gewebt, die größtenteils abwechselnd S & Z gestellt sind. Die Brettchen wurden wahrscheinlich in drei Gruppen gedreht, da der Richtungswechsel nicht bei allen Brettchen gleichzeitig erfolgt, sondern in drei Gruppen.
In den Artikeln ist nicht eindeutig klar, ob es sich um eine Borte handelt, die mit ungefärbter Wolle in verschiedenen Schattierungen oder mit gefärbter Wolle gewebt wurde.
Da es sich um ein reich ausgestattetes Grab handelt (u.a. ein goldener Fingering, Bronzepinzetten, zwei Messer und eine Bronzespindel), habe ich mich für die gefärbte Wolle entschieden (danke an Marled fürs Färben) und mit 20/2 Wolle in Krapp, Indigo und Kamille gearbeitet.
Meine Version ist 3,8 - 4,0 cm breit.
Randi Stoltz hat dieses Band 2015 gewebt, und nachdem ich mir die Bilder vom Original angesehen habe, bin ich zu demselben Muster gekommen, das sie auch gewebt hatte. Ich habe mich für andere Farben entschieden.
Die Anleitung / the pattern
The band was excameted in 1934 at the burial mound at Blinsheim, Giske, co. Møre. There were 5 persons buried, 3 of them witht textil renemants. As the textiles weren't conserved and put on display for a number of years at a local museum before they got a new home at the Historik museum in Bergen in 1976 they are now in a poor condition compared to 1934.
Besides of the picture in 'Snartemofunnen' by Bjørn Hougen there are no further publications from the early years.
The three graves, a woman's, a man's and a child's, are dated to the fourth centura a.d.. The tabletwoven band is from the woman's grave.
Hougen has supposed in his publication that the band was woven to the 2-coloured twill cloth but later examinations by Raknes Pederson show that the band was sewn with a fine thread - which was rather invisible - to the cloth. Maybe it is a cloak similar to the finds in the moors in the north of Germany.
The band measures 3,7 x 16 cms. It is woven with 52 tablets mostly threaded alternating S & Z. In the article it is not clearly expressed if the coulours in the band are from undeyed wool with different shades or if it was made from deyed wool. The tablets were probably turned in three different packs as the turning direction didn't change at the same point but at three different points.
As it is a opulently equipped grave (e.g. with a golden spiral finger ring, a pair of bronze tweezers, two knives and a bronzen spindle whorl) I decided to use deyed wool (thanks to Marled who did the deying) and worked with 20/2 wool deyed with madder, indigo and chamomile.
My band is 3,8 up to 4,0 cm width.
Randi Stolz had woven this band in 2015 and after I took a look at the picture in Hougens book I had the same result for the pattern as she had woven. I only used different colours.
Literatur:
Bjørn Hougen, 'Snartemofunnene. Studier i folkevandringstidens ornamentikk og tekstilhistorie', 1935
Raknes Pedersen, Analysis of the textiles from Blindheim, Giske, (in 2nd NESAT symposiom), Copenhagen, 1988
Bente Magnus, Blimshaugen - a fourth century mausoleum, (in 2nd NESAT symposiom), Copenhagen, 1988
Möller-Wiering, S.: War and Worship, 2011,
Entwurf: Randi Stoltz & eigener Entwurf
Technik: Schnurbindung