Der unendliche Aufzug
Eine Technik, in der man nicht nur schnell, sondern auch ohne Verwirrung der Fäden eine Kette schärt.
Hier wird eine Kette für ein Köperband mit insgesamt 38 Brettchen geschärt.
Einen großen Teil des Garns habe ich schon entsprechend auf den Rollen, aber ich muss noch eine Farbe umspulen. Eine lästige Vorarbeit, bevor man mit dem Aufketten beginnen kann.
Man benötigt: Garn (hier 4xblau, 4xrot, 4xgelb, 2x weiß), 38 Brettchen, 1 Webstuhl, 1 Schere und 1 Häkelnadel
Los gehts!
Der Webstuhl steht auf dem Tisch, damit man eine angenehme, rückenschonende Haltung hat.
Dann startet man mit dem dem Umspulen. Zuerst wird der Faden angeknotet. Ich verwende einen Sackstich.
Dann wird die benötigte Fadenlänge abgemessen, indem man den Webrahmen bezieht. Bei dieser Borte muss ich 2 x 4 Runden gelb für den Rand umspulen. Wenn ich größere Mengen umspulen muss, dann mache ich eine Runde mehr. Einfach zur Sicherheit, falls man sich verzählt haben sollte.
Danach wird der Faden auf möglichst große Knäuel umgewickelt.
Jetzt hat man alles, um mit dem Aufzug zu beginnen.
Die Knäuel werden getrennt voneinander auf den Boden in Gefäße gepackt, damit sie sich nicht verheddern können. Es ist wichtig, Abstand zum Webstuhl zu haben.
Mit der Häkelnadel wird der Faden durch die Löcher geführt.
Meistens wehrt er sich.
Aber irgendwann klappt es doch. Bitte immer darauf achten, dass die Fäden in einer Richtung eingezogen werden.
Dann werden die vier Fäden zusammen geknotet.
Der Knoten wird über den waagerechten Stab geschoben, damit wird die Kette am Webstuhl befestigt.
Gleichzeitig wird ein Brettchen dagelassen. Die anderen werden in einer Hand festgehalten, während man den Webstuhl bezieht. Besonders bei Pappbrettechen kleben die Brettchen gerne aneinander. Bitte achtet darauf, dass ihr immer nur ein Brettchen ablegt.
Hier sieht man, dass die Fäden durch den Brettchenstapel laufen und 'gekämmt' aufgezogen werden.
Bei der nächsten Runde lässt man wieder ein Brettchen da.
Bitte achtet darauf, dass beim Aufzug die Spannung der Fäden gleichmäßig ist.
Man muss immer nach Ablage des Brettchens die Runde zuende drehen. Beim Farbwechsel misst man ab.
Schneidet die Fäden ab
und knotet die nächste Farbe an. Solange die Farbwahl so ist, dass man die Brettchen passend auf S und Z klappen kann, muss man sich nicht viel Gedanken machen, wie und wo die Farben sind. Bei Köper und Doubleface sind es zum Beispiel zwei helle und zwei dunkle Fäden nebeneinander, die später passend gestellt werden. Bei dreifarbigen Brettchen muss man vorher planen, wie die Brettchen bezogen werden müssen, damit man keine böse Überraschung erlebt.
Hier wurde von den einfarbigen Randbrettchen auf das 2xhell, 2xdunkel für das Köpermuster gewechselt.
Wenn man das letzt Brettchen abgelegt hat, muss man trotzdem noch eine weitere Runde die Fäden mitnehmen. Man braucht dann noch ca. 20-30 cm zusätzlich, um diese Fäden später einzuweben.
Die Brettchen werden jetzt sortiert, dass sie in der richtigen Reihenfolge, passenden S & Z Stellung und der korrekten Anfangsposition sind.
Die Borte wird angewebt. Nach drei bis vier Drehungen wird der Endfaden mit Spannung eingewebt, so dass die Borte 'unendlich' ist.
Fertig!
Und wenn man ein Stück gewebt hat, dann kann man die Fäden des geknoteten Anfangs, der ja um den Stab geht und somit verhindert, dass man die Kette weiterschieben kann, einfach durchschneiden.
Falls es mit der Spannung doch nicht so ganz geklappt hat, empfehle ich Gefrierbeutelklammern.
Damit kann man ganz leicht die Spannung regulieren. Weil die Seide flutschig ist, nehme ich immer zwei Stück.
Für einen mehrfarbigen Aufzug empfehle ich die Anleitung von Andrea Wagner. Auch das Youtube Video von Linda Hendrickson hilft weiter.